WK2 LAGER für vertriebene SLOVENEN
FREIBURG im BREISGAU
Schwarzwald 1942 Untersteiermark.
Geistliches Zentrum St. Peter
POSTKARTE
Mit der Besetzung Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg 1941 wurde Slowenien zwischen Deutschland, Italien und Ungarn geteilt. Adolf Hitler und Benito Mussolini vereinbarten, sämtliche Deutschen aus der nunmehr italienischen Provinz Laibach auszusiedeln. Betroffen waren hiervon insbesondere die Gottscheer und die Deutschen in der Stadt Laibach.
Die Nationalsozialisten verfolgten das Ziel, die von ihnen kontrollierten Gebiete Sloweniens zwangsweise einzudeutschen. Zu diesem Zwecke verschleppten sie etwa 30.000 Slowenen aus dem CdZ-Gebiet Untersteiermark nach Serbien, Kroatien und Deutschland. Neben Österreichern und Deutschen aus dem „Altreich“ wurden Volksdeutsche aus der Untersteiermark in die Positionen vertriebener Slowenen eingesetzt.
Im sogenannten Rann-Dreieck im Gebiet von Gurkfeld (Krško) und Rann (Brežice) an der Save wurden in Bauernhöfen verschleppter Slowenen etwa 11.000 Gottscheer sowie „heim ins Reich“ geholte Volksdeutsche aus Bessarabien und Südtirol angesiedelt. In welchem Maße die Umsiedlung der Gottscheer zwangsweise oder freiwillig erfolgte, ist bis heute Gegenstand von Diskussionen.
Viele Sloweniendeutsche nutzten die ihnen nun gebotenen Privilegien, traten in die NSDAP oder die SS ein oder beteiligten sich auch an Kriegsverbrechen. Andererseits nahmen auch Sloweniendeutsche am Widerstand gegen den Nationalsozialismus teil, darunter die Cillier Schriftstellerin Alma Karlin. Ein Teil der in der Gottschee zurückgebliebenen Deutschen schloss sich den slowenischen Partisanen an.
Die Untersteiermark (im einstigen slowenischen Sprachgebrauch, der dem deutschen entsprach, Spodnja Štajerska, heute slovenska Štajerska oder nur Štajerska, kroatisch Donja Štajerska) ist jener Teil des ehemaligen Herzogtums Steiermark, der zwischen der unteren Mur und der oberen Save liegt. Sie hat eine Fläche von 6050 km².[1][2][3]Als Teil des Herzogtums gehörte das Gebiet seit dem Mittelalter bis 1918 zu den Habsburgischen Erblanden.
Seit Ende Oktober 1918 gehörte es de facto, seit dem Vertrag von Saint-Germain 1919 auch de jure zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, seit 1929 zu Jugoslawien, bis 1941 als Königreich und ab 1945 als Sozialistische Föderative Republik. Seit 1991 ist es Teil des neuen Staats Slowenien. Die Untersteiermark ist nicht identisch mit der Südsteiermark, dem Südteil des heutigen österreichischen Bundeslandes Steiermark.
Mit dem Angriff des Dritten Reiches auf Jugoslawien am 6. April 1941 wurde die Region von der Wehrmacht besetzt und bis 1945 als CdZ-Gebiet Untersteiermark verwaltet. Die Nationalsozialisten betrieben eine Politik der systematischen Germanisierung. Bei einer Ansprache in Marburg an der Drau nach der Einnahme der Stadt befahl Adolf Hitler seinen Offizieren: „Machen Sie mir dieses Land wieder deutsch!“ Verwaltungsposten ebenso wie Lehrerstellen wurden entweder mit Beamten aus dem Deutschen Reich oder Angehörigen der örtlichen deutschen Minderheit (Volksdeutschen) besetzt. Der Unterricht an den Schulen fand nur noch in deutscher Sprache statt. Slowenen wurden für den Dienst in der Wehrmacht zwangsrekrutiert und an die Ostfront geschickt, wo viele umkamen. Eine große Anzahl entzog sich dadurch, dass sie sich den Tito-Partisanen anschloss.
Für die Ansiedlung von etwa 11.200 deutschen Gottscheern, die die von Italien annektierte Unterkrain verließen, wurden etwa 36.100 Slowenen aus den Gebieten von Gurkfeld/Krško, Rann/Brežice, Lichtenwald/Sevnica und Ratschach/Radeče zwangsausgesiedelt und in Lager der Volksdeutschen Mittelstelle (VoMi) im Deutschen Reich deportiert.
Auf Grund der AVNOJ-Beschlüsse vom 21. November 1944 wurden die Angehörigen der deutschsprachigen Minderheit nach der Niederlage der Wehrmacht 1945 von den jugoslawischen Behörden entschädigungslos enteignet (bewegliches und unbewegliches Vermögen) und nach Entzug ihrer staatsbürgerlichen Rechte auch vertrieben. Viele als Volksdeutsche deklarierte Personen kamen in Internierungslagern um.
Ab 1945 war die Untersteiermark wieder Teil Jugoslawiens und gehört nunmehr zu Slowenien, das 1991 unabhängig wurde. Die deutschsprachige Volksgruppe ist auf kleine Reste zusammengeschrumpft und wird von Slowenien nicht als Minderheit anerkannt.
Als Sloweniendeutsche werden Menschen in Slowenien bezeichnet, die sich als ethnische Deutsche oder Österreicher betrachten und deren Muttersprache in der Regel Deutsch ist. Sie machten in der Zwischenkriegszeit in der damaligen Drau-Banovina des Königreichs Jugoslawien mehrere Prozent der Bevölkerung aus, doch seit den Vertreibungen am Ende des Zweiten Weltkriegs bezeichneten sich bei Volkszählungen jeweils nur wenige hundert Menschen als „Deutsche“ oder „Österreicher“.